Krankheiten vorbeugen
1. Nehmen Sie Ihre Vorsorge selbst in die Hand!
Mit Prävention bezeichnet man alle möglichen Massnahmen und Strategien um das Auftreten, die Verbreitung oder die negativen Auswirkungen von Krankheiten und Risikoverhalten zu verhindern oder zu vermindern. Die unten aufgeführte Checkliste und den Vorsorgeplan können Sie für sich selber oder mit der Hilfe einer Fachperson durcharbeiten.
Die Ergebnisse helfen Ihnen zu erkennen in welchen Bereichen Sie eine mögliche Krankheit oder ein Risiko für eine belastende Entwicklung haben können. Hierbei können Sie sich selber gleich Notizen anfügen, welche weiteren Massnahmen eingeleitet werden sollten oder an welchen Risiken man dringend eine Veränderung vornehmen sollte.
Bei Unklarheiten oder Unsicherheiten wenden Sie sich am besten an Ihre Vertrauens- oder Fachperson und nehmen gleich die Checkliste mit. Bei Fragen zur Anwendung der Checkliste dürfen Sie sich gerne an uns wenden. -> Kontakt
2. Drucken Sie die Checkliste und den Vorsorgeplan in PDF aus
3. Gehen Sie Schritt für Schritt Prävention im Alter von A-Z durch und machen Sie Notizen -> organisieren Sie Ihre persönliche Vorsorge
Prävention im Alter von A-Z
Alzheimer
Siehe Demenz
Bewegungsapparat
Alle folgenden Informationen zur Vorbeugung sind verlinkt mit www.rheumaliga.ch :
- Arthritis entzündliche Erkrankung der Gelenke
Arthrose langsam fortschreitender Abbau von Gelenkknorpel
- Gicht Schmerzhafte Ablagerungen von Harnsäurekristallen in verschiedenen kleinen Gelenken und Geweben
- Hüftschmerzen Um über Hüftschmerzen und Behandlungsmethoden aufzuklären, lanciert die Rheumaliga Schweiz die Kampagne «Tips for Hips»
- Wandern als Rheumatherapie
Arthrose vom Knie
Cholesterinwerte
Erfahren Sie im Kleinen Cholesterin-Ratgeber der Schweizerischen Herzstiftung, wie Ihre Cholesterinwerte im gesunden Bereich bleiben können.
Coronavirus
-> Weiterführende Seite
Demenz
Demenz ist der Verlust des Erinnerungsvermögens zusammen mit weiteren Funktionsstörungen des Gehirns, wobei die Alzheimer-Krankheit die häufigste Demenzform ist (50%).
Die Früherkennung ist eine grosse Chance, da die medikamentöse Behandlung zu Beginn am wirksamsten ist und mit den noch urteilsfähigen Menschen Vorkehrungen für ihre Zukunft getroffen werden können. (Ritter-Rauch, 2010)
Die Demenzabklärung beginnt bei ihrem Hausarzt mit einem ausführlichen Gespräch und demenzspezifischen Kurztests.
Informationen der schweizerischen Alzheimervereinigung:
Die schweizerische Alzheimervereinigung bietet neben diversen Publikationen, eine Telefon Beratung (Alzheimer-Telefon) auf Deutsch, Französisch und Italienisch, Erfahrungsaustausch mit anderen Menschen mit Demenz oder Angehörigen sowie Alzheimer Ferien an, die auch zur Entlastung von pflegenden Angehörigen dienen.
wichtige Informationen und hilfreiche Tipps zu Fragen rund um Demenzkrankheiten
- Haben Sie Fragen zum Thema Alzheimer und Demenz? Suchen Sie eine Erstberatung? Wollen Sie wissen, wo Sie in Ihrer Nähe weiterführende Hilfe finden können? Das Alzheimer-Telefon von Alzheimer Schweiz hilft Ihnen weiter -> wenden Sie sich hierfür an das Alzheimer-Telefon in Ihrem Kanton
Depression
Einschneidende und belastende Erlebnisse, Nährstoffmangel, bestimmte Medikamente oder Erkrankungen wie Krebs, Demenz und Herz-Kreislauf-Krankheiten können Depressionen auslösen.
Risikofaktoren sowie Anzeichen einer Altersdepression finden Sie auf www.depression.ch
Diabetes
www.diabetesschweiz.ch: Bei erblicher Vorbelastung, Übergewicht und Bewegungsmangel wird Blutzuckermessung alle drei Jahre ab dem 40.Lebensjahr empfohlen. Machen Sie den Risikotest online.
Geschlechtsorgane
Frau: Siehe auch -> Krebsarten -> Brustkrebsvorsorge
Alle zwei bis drei Jahre Vorsorgeuntersuchung beim Gynäkologen zur Besprechung von Blasen- und Darmbeschwerden und zur Kontrolle der Brust, Gebärmutter und den Eierstöcken.
Begegnen Sie der altersbedingten Scheidentrockenheit mit der Anwendung von pflanzlichen Salben oder Mandelöl. Die Pflege der Haut in der unmittelbaren Nähe zur Harnblasenöffnung hilft mit, Reizungen und Irritationen im Intimbereich zu verringern.
Gynäkologische Kontrollen und regelmässige Selbstuntersuchungen des Intimbereichs mittels Handspiegel lassen kranke Hautveränderungen schnell erkennen und therapieren. Siehe auch Selbstuntersuch bei Verdacht auf Lichen Sclerosus (Lichen sclerosus (LS) ist eine nicht ansteckende, chronische Hautkrankheit im äusseren Intimbereich) -> www.lichensclerosus.ch
www.frauenpraxis-runa.ch: wertvolle Informationen und Merkblätter für die Frau.
Mann: Wenn eine erfüllende Sexualität nicht mehr erreicht wird und die betroffene Person darunter leidet, spricht man von Störungen der sexuellen Funktion. Wenden Sie sich in diesem Fall an Ihren Hausarzt oder Urologen, um mit einem Gespräch oder durch weiteren Abklärungen eine Besserung zu erreichen. www.maennerpraxis.ch: Die erste Männerpraxis der Schweiz, mit der Möglichkeit per Mail Fragen zu stellen, welches als Telefonkonsultation abgerechnet wird.
swissurology.ch: Informationen über Erkrankungen und Adressliste der Urologen in der Schweiz
Gewicht
Auf de.smartbmicalculator.ch kalkuliert ein Rechner den Body Mass Index und bewertet ihn individuell für Männer, Frauen, Kinder, Jugendliche und Senioren, jetzt auch für asiatische Nutzer.
Harn-und Stuhlinkontinenz
Machen Sie jetzt den Anfang und trainieren Sie Ihre Beckenbodenmuskulatur -> Übungen
Weitere Infrmationen über Stuhlinkontinenz: www.siewa-homecare.de
Informationen über Blaseninkontinenz: www.blaseninkontinenz.info
Herz-Kreislauferkrankungen
Bluthochdruck: Der gesunde Blutdruck liegt bei 120/80 mmHg. Von Bluthochdruck spricht man, wenn bei zwei bis drei Messungen an verschiedenen Tagen und Tageszeiten ein Wert (oder beide Werte) konstant höher bleibt als 140/90mmHg.
Bluthochdruck – wie kann ich vorbeugen? -> www.swissheart.ch
Herzinfarkt: www.swissheart.ch
Symptome bei Herzinfarkt:
Bild: fotolia
- heftiger, beengender Druck und klemmende Schmerzen in der Brustmitte von mindestens 15 Minuten Dauer, oft ausstrahlend in Schultern und Arme (meist links), den Hals, Unterkiefer oder Oberbauch
- Übelkeit, Schwäche, Schwitzen, eventuell kalte blasse Haut
- Angstgefühl, Atemnot (swissheart.ch)
Achtung: Bei Frauen, Diabetikern und älteren Patienten können folgende Symptome als alleinige Warnsignale auftreten: Atemnot, unerklärliche Übelkeit und Erbrechen, Druck in Brust, Rücken oder Bauch (Quelle: swissheart.ch)
Hirnschlag: Wenn das Gehirn nicht mehr genügend Sauerstoff bekommt -> Informationen auf www.swissheart.ch
Vorhofflimmern: die häufigste Art von Herzrhythmusstörung -> Informationen auf www.swissheart.ch
Impfschutz
Auch das Immunsystem altert und wir unterliegen einer erhöhten Infektanfälligkeit. Besprechen Sie mit Ihrem Hausarzt ob eine Auffrischungsimpfung ( z.B. Diphtherie/Tetanus, Poliomyelitis oder Pertussis) ansteht oder welche Impfungen in Ihrem Falle Sinn machen.
BAG Impfinformationen: www.bag.admin.ch
- Die saisonale Grippeimpfung für Personen mit erhöhtem Komplikationsrisiko
- FSME Impfung, wenn Sie sich oft im Wald, auf Wiesen sowie in Parks und im Garten aufhalten
- Bei Reisen: Medizinische Reise- und Impfberatung
Krebsarten
Krebsliga.ch: Beratungs- und Informationsdienst der Krebsliga Schweiz
Krebstelefon (Gratisnummer): Das Krebstelefon ist ein Beratungs- und Informationsdienst der Krebsliga Schweiz. Hier erhalten Betroffene, Angehörige und Interessierte jeden Alters im vertraulichen Gespräch Auskünfte und persönliche Begleitung zu Prävention, Diagnostik, Therapie, Nebenwirkungen, Komplementärmedizin, Palliative Care oder Krebsforschung. Tel: 0800 11 88 11 (Montag – Freitag: 9 – 19 Uhr)
Brustkrebsvorsorge: Monatliche Selbstuntersuchungen der Brüste und regelmässige Besuche beim Gynäkologen ermöglichen eine Früherkennung von Brustkrebs und somit auch meist eine bessere Überlebenschance.
Darmkrebsvorsorge: www.swisscancerscreening.ch -> Empfehlung für einen gesunden Lebensstil und Informationen zur Früherkennung.
Eierstockkrebsvorsorge: Es gibt noch keine gezielte Vorsorge für Eierstockkrebs. Er kann jedoch mit einem transvaginalen Ultraschall in manchen Fällen in einem frühen Stadium festgestellt werden.
Hautkrebsvorsorge: Schützen Sie sich vor der Sonne mit Hut, Sonnenbrille, Kleidung und Sonnenschutzmittel mit hohem Schutzfaktor. Bleiben Sie zwischen 11 und 15 Uhr im Schatten.
Zeigen Sie Hautveränderungen (wie Rötungen oder raue Stellen über längere Zeit) oder Pigmentmale, die sich deutlich von den anderen in Form oder Farbe unterscheiden oder sich verändern, Ihrem Hausarzt oder Dermatologen.
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Lungenkrebs: Der grösste Risikofaktor für Lungenkrebs ist das Rauchen. Wer den Willen verspürt mit dem Rauchen aufzuhören, kann zwischen den Zigarettenpausen kurz wirkende Nikotinprodukte (wie z.B. Kaugummi) einnehmen, um die Entzugssymptome zu lindern und um die Pausen zwischen den Zigaretten zu verlängern.
Die Rauchstopplinie Tel: 0848 000 181 der Krebsliga ist ein telefonischer Beratungsservice, der unkompliziert bei der Tabakentwöhnung hilft
Prostatakrebs: Die Broschüre «Früherkennung von Prostatakrebs» der Krebsliga liefert wichtige Informationen, um Sie bei der Entscheidung für oder gegen eine Früherkennungsuntersuchung zu unterstützen.
Mangelernährung
Mangelernährung ist ein bei älteren Menschen häufig anzutreffendes Gesundheitsproblem und führt zu einer Zunahme der Gebrechlichkeit. Wenden Sie sich an Ihren Hausarzt, wenn Sie eine der zwei folgenden Fragen mit Ja beantworten können (Imoberdorf R., 2014) :
1. Haben Sie unabsichtlich Gewicht verloren in den vergangenen Wochen?
2. Haben Sie wegen reduzierten Appetits wenig gegessen in den vergangenen Wochen?
Weitere Informationen der SGE in der Broschüre "Mangelernährung trotz Überfluss?!"
Mundgesundheit
Ältere Menschen leiden häufig unter Zahnverlust, Karies, Paradontitis und Mundtrockenheit. Aus finanziellen Gründen wird ein Besuch beim Zahnarzt oder bei der Dentalhygienikerin oft hinausgeschoben.
Schlechte Zahn- und Mundgesundheit sowie Zahnnotfälle sind jedoch ein Hauptrisikofaktor für Lungenentzündungen bei gebrechlichen älteren Menschen.(Camenzind 2015)
-> 2-3 x tägliches Zähneputzen mit fluorierender Zahnpaste und weicher Zahnbürste -> Jährlicher Besuch bei der Dentalhygienikerin und/oder beim Zahnarzt
-> tägliches Reinigen der Zahnzwischenräume mit Zahnseide um Zahnfleischentzündungen vorzubeugen
Osteoporose
Osteoporose, auch Knochenschwund genannt, entwickelt sich anfangs leise und schmerzlos. Kleine Einbrüche in der Wirbelsäule lassen die Körpergrösse schrumpfen und Rückenschmerzen machen sich bemerkbar.
Ihre Frauenärztin wird Ihnen beratend zur Seite stehen.
Bild: fotolia
Prophylaxe-Empfehlungen (z.B. Calziumreiche Ernährung und Bewegung) sowie Hilfe zur Selbsthilfe finden Sie auf www.osteoswiss.ch
Schlafstörungen
-> siehe Schlaf
Stress
Der Stress hat viele Gesichter. Enkel hüten, Termine einhalten, Einsamkeit, finanzielle Schwierigkeiten, Krankheit, die Pflege des Partners oder die neue Definierung der Paarbeziehung können im Alter Stress auslösen. Die neue Langsamkeit im Alter anzunehmen ist ebenfalls ein Prozess, welcher Zeit braucht.
Lesen Sie auf www.vitagate.ch wie Sie Stress in Lebensfreude umwandeln können
Sturzprävention
Stürze sind bei alten Menschen häufig. Es folgt die Angst vor weiteren Stürzen oder bei Verletzungen der Verlust der Selbstständigkeit.
Einige der wichtigsten Gründe für Stürze im Alter sind Muskelschwäche, Gang- und Gleichgewichtsprobleme. Aber auch rutschige Oberflächen ausser Haus oder zu Hause, schlechtes Licht, instabile Möbel, ungeeignete Gehhilfen oder schlechtes Schuhwerk erhöhen die Sturzgefahr. (Inglin, 2007)
www.rheumaliga.ch: Die Sturzprävention der Rheumaliga Schweiz unterstützt selbständig wohnende Seniorinnen und Senioren in ihrem Zuhause. Die Sturzprävention macht auf Sturzgefahren in der eigenen Wohnung aufmerksam und hilft, das eigene Sturzrisiko zu senken.
Machen Sie mit! Kraft und Gleichgewicht sorgen für mehr Sicherheit im Alltag -> www.sichergehen.ch
Das Zuhause sturzsicher machen: Mit dem MONA-Tool können Sie Ihr Heim nach Ihren Bedürfnissen anpassen. MONA liefert Ihnen die nötigen Informationen mit Hilfestellungen zur Wohnraumanpassung um Stolperfallen zu vermeiden.
Sucht
Online-Beratung zu Suchtfragen -> www.safezone.ch
Alkohol: Auch wenn zur gesunden mediterranen Ernährung ein Glas Rotwein pro Tag dazugehören darf, bleibt der problematische Alkoholkonsum bei älteren Menschen häufig unerkannt. Wechselwirkungen mit Medikamenten sind kritisch und die Sturz-und Unfallgefahr erhöht sich massgeblich.
Machen Sie den Onlinetest "Trinke ich zu viel?" der bernergesundheit.ch
www.suchtschweiz.ch: Broschüren für ältere Menschen zum Download oder auch zum Bestellen in Papierversion
www.alterundsucht.ch: Informationsplattform für Betroffene, Angehörige und Fachpersonen.
Medikamente: Medikamentenmissbrauch liegt vor, wenn ein Medikament ohne medizinische Notwendigkeit oder in unnötigen Mengen konsumiert wird. (WHO)
www.suchtschweiz.ch: Broschüre "Medikamente beim Älterwerden" Informationen für Personen ab 60 Jahren.
Nikotin: Nikotinsucht mit den dazugehörenden Folgeerkrankungen verkürzt die Lebensdauer. Ein kompletter Rauchstopp führt zu vielen gesundheitlichen Vorteilen -> weitere Infos auf www.lungenliga.ch
www.smokefree.ch: Tipps und Tricks zum Rauchstopp
Quellen:
Frey, T. (01.2019). Ratgeber Gesundheit . Zeitlupe, S. 26.
Camenzind, M. (6. 2015). Interprofessionell für eine bessere Mundgesundheit. Krankenpflege.
Ritter-Rauch, R. (2010). Leben mit Demenz. Yverdon-les-Bains: internationale Alzheimervereinigung, WHO.
Imoberdorf R., R. M. (2014). Mangelernährung im Alter. Schweiz Med Forum, S. 932–936.
Inglin, D. (2007). Sturz im Alter. St.Gallen: Geriatrische Klinik.